l'Nfer, excerpt.

L'nfer introduction by francois sarhan
performed by the composer (voice and electronics) and Ictus Ensemble.

L'Encyclopédie

This is the encyclopedia:
a book made of texts (hand written or typed) and many collages and illustrations.





Yes i did that myself with my very hand and scissors and glu.
Then the box and the binding of the book were made by a gallerist called Lunetta Bartz, in Johannesburg.
This is how it goes when you look more closely to the book :


As a real encyclopedia, it's a collection of articles, about many subjects.
The main difference with a usual Encyclopedia is that all the content is invented.

And then, i must say it's not really a difference with an usual encyclopedia, it's a correction : every encyclopedia should be like that.

That 's at least a surrealist postulat, and i make it mine.








interview about Home Work

„Je näher wir als Künstler uns selbst sind, umso näher sind wir auch unserem Publikum“

Der französische Komponist François Sarhan hat eine steile Karriere als Komponist verlassen, als ihm klar wurde, das es die Verbindung verschiedenster Elemente – Bilder und Filme, Texte und Musik – ist, die ihn als Künstler wirklich glücklich macht. Basis seiner multimedialen Werke sind nicht Ideen und Konzepte, sondern ganz persönliche Obsessionen.

Meine erste Frage: Worum geht es denn in Home Work?

François Sarhan: Äh, ja. Die zweite Frage bitte. (Lacht). Nein, im Ernst, so etwas zu beantworten ist bei einem neuen Stück nicht immer ganz einfach. Die Grundidee von Home Work ist die Annahme, dass wir alle in unserem Leben ganz oberflächliche, offensichtliche Tätigkeiten vollbringen – Kaffee trinken, mit dem Hammer einen Nagel einschlagen – sowie Tätigkeiten, die mit unserem Unterbewussten verbunden sind und daher nicht ganz so offensichtlich. Und es gibt Theorien, dass diese unbewussten Tätigkeiten mit sexuellen Wünschen zu tun haben. Ob das nun wirklich stimmt oder nicht tut eigentlich nichts zur Sache. In Home Work wollte ich versuchen, einen Weg zu finden, um zu zeigen, dass die Übergänge zwischen diesen beiden Arten von Tätigkeiten oft fließend sind.

Ich zeige also Menschen, die Dinge tun, die zunächst simpel und offensichtlich erscheinen, die dann aber sehr eigenartig werden, so dass die Zuschauer sehen, dass das, was sich an der Oberfläche abspielt, nicht den wahren Wünschen der Figuren entspricht. Es gibt in Home Work drei voneinander völlig unabhängige Charaktere: Einer baut ein Spielzeug, einer bereitet sich auf ein Rendezvous vor und der dritte kocht. Drei urmenschliche Beschäftigungen – bauen, lieben, essen.

Der Erste der drei liest also die Bauanleitung eines mechanischen Spielzeugs, doch was er tut, stimmt damit irgendwie nicht überein. Und genau diese Diskrepanz ist es, die uns zeigt, was er wirklich will. Wir Zuschauer sehen, dass es eigentlich um Mechanik geht, darum, etwas zu bauen, doch alles, was wir sieht, passt damit irgendwie nicht wirklich zusammen. Und genau in diese Lücke kann man viele Dinge hineininterpretiert: Unterbewusstes, Ritualisiertes und Musikalisches. Denn Musik bedeutet nicht nur eine Saite zu zupfen: Musik ist auch all das, was zwischen den Gesten liegt.

Sie dient also dazu, versteckte Ebenen sichtbar und fühlbar zu machen?

François Sarhan: Ja genau. Meine Idee war, die Elemente Musik und Video dazu zu benutzen, um zu zeigen, dass da auch noch etwas anderes ist. Die Zuschauer erfahren also viel mehr über die Personen auf der Bühne als sich diese selbst bewusst sind. Das ist natürlich auch amüsant, denn genau diese Form der Diskrepanz ist eines der Dinge, das uns Menschen zum Lachen bringt. Home Work hat viele solcher verschiedenen Ebenen, die sich im Grunde um dieselbe Sache drehen – aber auf einer so unterschiedlichen Art und Weise, dass die Zuschauer entweder lachen müssen, oder aber auch plötzlich ganz erschreckende Dinge erkennen.

Sprechen wir ein wenig über Ihre Karriere: Sie haben eine „klassische“ Laufbahn als Komponist verlassen, um fächerübergreifendes, multimediales Musiktheater zu kreieren. War Ihnen ein Leben als Komponist zu eindimensional?

François Sarhan: Das ist gar nicht so einfach zu erklären. Aber es stimmt, dass ich nicht wirklich glücklich damit war, nur Musik zu schreiben. Ich fühlte mich in Widersprüche verwickelt, die ich nicht wirklich lösen konnte. Ich habe eine sehr klassische Ausbildung absolviert, fühlte mich auch zur Szene der zeitgenössischen europäischen Musik hingezogen. Andererseits aber empfand ich auch diese künstlerisch als nicht wirklich befriedigend, da ich sie zu konservativ und zu sehr mit ihren eigenen, rein technischen Fragen beschäftigt fand. In Konsequenz dessen hat diese Szene auch mehr und mehr nicht nur den Kontakt zum Publikum verloren, sondern auch die solch wichtige Dinge wie Improvisation und Humor.

Ist es Ihnen wichtig ein Publikum zu haben?

François Sarhan: Ja und nein. Es ist gefährlich, so zu denken. Denn dann fängt man an, nicht mehr für sich selbst sondern für andere zu arbeiten. Die Bedingung dafür, mit seiner eigenen Arbeit glücklich zu sein, ist, sie für sich selbst zu tun. In dem Moment, in dem man für andere schreibt, wird man gleichzeitig von der Reaktion der anderen abhängig. Es ist ein Teufelskreis: Wenn man für das Publikum komponiert und es schlau anstellt, dann hat man zu Anfang vielleicht mehr Erfolg – doch der Fall ist umso tiefer, wenn etwas schief geht. In dieser Hinsicht ist mir also die Reaktion eines Publikums nicht wichtig. Andererseits hingegen finde ich es gefährlich, sich als Komponist nur noch um „technische Details“ zu sorgen. Damit meine ich nicht Fragen wie „Welche Musik soll ich komponieren?“ oder „Was für einen Film kann ich machen?“ sondern wirkliche, kompositorische Detailfragen. Für mich ist es nur ein oberflächlicher und vor allem ein rein institutioneller Unterschied ob ich mich nun mit Musik, Film, Theater, Oper oder Texten beschäftige. Die wahre Verbindung zwischen meinen Innen- und meinem Außenleben kann sich nicht in solchen Grenzen bewegen. Je näher wir aber als Künstler uns selbst sind, umso näher sind wir auch unserem Publikum. Nur so kann es einem gelingen, eine Verbindung zur Fantasie und zu den Emotionen anderer Menschen aufzubauen.

Haben Sie einen bewussten Schritt in diese Richtung gemacht oder war es etwas, das sich mit der Zeit entwickelt hat?

François Sarhan: Die Wurzeln liegen wohl in meiner Kindheit. Als Kind war ich es gewohnt, alles Mögliche zu machen: Ich schrieb, ich malte, ich machte Musik. Später habe ich Literatur studiert. Die Verbindung von Musik, Text und visueller Kunst war für mich daher immer etwas sehr Natürliches. Ich komme aus Frankreich, einem sehr literaturorientierten Land. Daher war es für mich ganz normal zu schreiben und mich mit auch Literatur zu beschäftigen. Ganz im Gegensatz zu Deutschland: Deutschland ist das Land der Musik! In Frankreich ist das anders: Als Komponist wird man nicht wirklich ernst genommen. Die Deutschen hingegen nehmen Musik wirklich ernst.

In meinem Leben gab es zwei Wendepunkte: Ich traf zwei Künstler, die mir gezeigt haben, wie einfach und komfortabel man arbeiten kann, wenn man sich nicht mehr nur um die Technik kümmerte. Der erste war der Tscheche Jan Svankmajer, der dieser alten, surrealistischen Schule in der ehemaligen Tschechoslowakei angehört hat. Er sagt ganz offen, dass ihm Technik völlig egal ist und er einfach das macht, was ihm gefällt. Der andere, mit dem inzwischen ich auch zusammengearbeitet habe, ist südafrikanische Künstler und Regisseur William Kentridge. Wir haben gemeinsam ein Stück kreiert und ich habe viel Zeit mit ihm in seinem Haus in Südafrika verbracht. Für mich war das wie eine Art Erleuchtung: Kentridge bewegt er sich in seinem Atelier an einem einzigen Morgen völlig zwanglos zwischen Kohlezeichnungen und Computeranimationen, Schreiben und Fotografieren hin und her. Für ihn ist diese Arbeitsweise ganz normal und völlig natürlich. Er macht das einfach und es ist ihm völlig egal, wenn jemand zu ihm sagt: „Ja, aber Sie sind ja gar doch gar kein professioneller Schriftsteller!“ Daher ist er in der Lage, so viele verschiedene Dinge zu erschaffen. Und ich habe mir da gedacht: „Wenn so etwas möglich ist, warum mache ich mir dann eigentlich Gedanken darüber, was ich mache? Ich werde mir ab sofort ebenfalls die Freiheit nehmen, mit Dingen zu experimentieren, in denen ich kein Experte bin!“ Denn das ist ein viel interessanteres und auch viel entspannteres Arbeiten. Während des Komponierens verspürte ich immer sehr viel Druck: dass meine Werke nicht ins Schema passen, dass sie nicht gut genug sind – solche Dinge.

Hatten Sie zu Beginn auch ein wenig Angst davor, ihre Karriere so radikal zu verändern?

François Sarhan: Nein, überhaupt nicht. Das Einzige, was mir manchmal Sorgen gemacht hat, war die Tatsache, dass die Musikwelt nicht bereit ist, solche „offenen Karrieren“ wie die meine zu akzeptieren. Die erste Reaktion ist: „Klar, er komponiert nicht mehr, weil er nicht wirklich erfolgreich ist, weil er sich selbst nicht gefunden hat.“ Aber das liegt vielleicht auch daran, dass die zeitgenössische Musikszene – entgegen dem, was man eigentlich meinen sollte – zu einer der konservativsten überhaupt gehört. Die zeitgenössische Musik ist heute etwa 60 Jahre alt – was in künstlerischen Begriffen eine sehr lange Zeit ist. Alles, was heute in diesem Zusammenhang erschaffen wird, basiert also auf einem eigentlich schon sehr alten Konzept! Zu glauben, dass man sich als Künstler von den „normalen“ Menschen, der „breiten Masse“ unbedingt abheben muss. Das ist die Denkweise, die der Philosoph Theodor Adorno für die Kunstproduktion nach dem Horror des Zweiten Weltkriegs und des Holocaust entwickelt hat: Die „Masse“, das ist der Faschismus. Also dürfen sich Künstler mit dieser „Masse“ logischerweise vermischen. Aber all das ist 60 Jahre her, und dennoch denken viele Komponisten auch heute noch so. Für sie bin ich mit meiner Arbeitsweise natürlich ein seltsames Wesen – weil ich mich weigere, mich all dem anzuschließen. Das ist auch einer der Gründe, warum ich viele „normale“ Auftragswerke inzwischen ablehne.

Ich persönlich unterscheide zwischen „Kunst“ und „Kulturleben“. „Kulturleben“ ist diese Übereinkunft, diese akzeptierten Rituale, die wir „Kultur“ nennen: Klassische Konzerte, normale Opern- und Theateraufführungen, solche Dinge. „Kunst“ hingegen ist in meinen Augen etwas ganz anderes: Kunst ist persönlich und seltsam, risikobehaftet und unperfekt.

Kunst kommt also von ganz innen, sozusagen „aus dem Bauch heraus“, ohne wirkliche Richtung?

François Sarhan: Ich kann hier natürlich nur für mich ganz persönlich sprechen – darüber, wie ich selbst „Kunst“ empfinde. Ich beziehe sehr viel Inspiration aus meinem Unbewussten, aus meinen Träumen. Für mich ist das die „Büchse der Pandora“, meine Schatzkiste, in der ich zahllose witzige, interessante, bizarre, merkwürdige Dinge finde. Wenn ich mir Bilder eines eigenen Traums in Erinnerung rufe, dann löst das viel mehr in mir aus, als wenn etwa eine Oper ansehe. Ich versuche mich in meiner Werken auf keinerlei Form von „Tradition“ zu berufen oder zu verlassen, sondern mit meinen eigenen „Obsessionen“ zu arbeiten. Ich will keine „Konzept“ vermitteln, sondern einer ganz eigenen, fixen Idee Ausdruck verleihen, um dann eine Verbindung zwischen einer Obsession und einer bestimmten Technik herzustellen. Ich kann nie sagen, was als nächstes kommt: Wenn ich diesen Dingen einen Namen geben würde, würden sie gleich wieder verschwinden.

Meine Arbeitsweise bedingt aber auch, dass das Ganze bisweilen funktioniert, und bisweilen gar nicht. Manchmal passiert es etwa, dass ich mitten in einem Projekt den Faden verliere, mich verirre, nicht mehr weiß, auf was ich eigentlich hinaus wollte.

Was machen Sie dann?

François Sarhan: Na ja, das ist mir dann erst einmal sehr peinlich, weil ich einen Vertrag unterschrieben habe, und ich ja nicht ins Gefängnis will (lacht). Damit das nicht passiert, versuche ich heute, Dinge vorzuschlagen und dann dafür einen Auftrag zu bekommen. So muss ich mich nicht im vorgeschriebenen Rahmen eines Auftragswerks bewegen und kann frei arbeiten. Aber natürlich bin ich mir auch bewusst, dass all jene, die mich mit einem meiner vorgeschlagenen Projekte unter Vertrag nehmen, ein gewisses Risiko eingehen – weil sie ja nicht wirklich wissen, was sie bekommen.

Die Dinge in Home Work – das Kochen, das Sachen zusammenbauen – ist das etwas, das Sie beschäftigt, was sie auch gerne tun?

François Sarhan: Nein, überhaupt nicht, diese Themen sind völlig zufällig gewählt. Die Tätigkeiten an sich sind in diesen Werk nicht wichtig. Ich habe einfach simple Dinge genommen, die jeder kennt und jeder schon einmal gemacht hat, und die sich dann in eine Form von Ritual verwandeln können. Was dann wiederum zeigt, dass die Menschen diese Dinge tun, um sich Befriedigung zu verschaffen.

Sie kreieren die visuellen Elemente in Ihren Werken genauso wie Sie die Musik schreiben. Gibt es da eine Reihenfolge, eine Hierarchie?

François Sarhan: Nein, nicht wirklich. Aus diesem Grund habe ich auch gar kein Problem damit, Musik anderer Komponisten für meine Filme zu verwenden. Ich mische die ganze Zeit Musik, Bilder und Texte anderer Künstler mit meinen eigenen.

Gibt es denn einen Lieblingsbereich?

François Sarhan: Eigentlich ist es eher umgekehrt: Zu komponieren empfinde ich als anstrengender, schwieriger und einengender als den Rest. Einen Film zu machen ist hingegen viel aufregender, weil das für mich einer kindlichen Herangehensweise entspricht. Man kann mit verschiedenen Elementen spielen. Und wenn man spielt, kommt auch sich selbst näher und man findet viele Dinge, die ansonsten im eigenen Unbewussten verborgen bleiben.

Hagiography, samples


Paulichon Même Ledur Born directly to his grandfather, skipping intermediate intervention and thus brilliantly avoiding his mother, who was no end of trouble, Paulichon Même Ledur hurried everything. Thrice married, he never divorced, it was a waste of time, he said. A great architect, he left us blueprints for smart, unliveable buildings, of a life span so brief that after the last finishing touches, the foundations sink, crumble and it's back to square one. He was also a much appreciated contributor to the Encyclopaedia, despite never having time to write anything whatsoever; his expertise in buildings and other mechanical fantasies was unequalled. He perished in a car accident, early as always, dead even before the fatal blow from the vehicle. He waited for it for a few seconds, (this first wait was also his last), and, no longer able to restrain himself, felt what was about to happen to him, and made the first move. He died without even having thought of completing his Great Work "The paradigm of years in E in the Gérard in Pourniac en Valoche calendar", of which nothing remains, not even a mention in his works.

Antoinette de Saint Sponge le Bert, of noble birth, slid so far down the social ladder that she died as Suzette, known as 'Fatty Zezette'. After several Hortense phases, which she lived as a lady-in-waiting in her own house, she went through a brief Andrée period, which had her scaling the heights of absolute pre-posthumous decline in propriety. Thence, as she could cook remarkably well, and always seemed able to come up more dishes than ingredients would allow, she worked for small portside restaurants. It was realised belatedly that she brought about complex transformations in foodstuffs, operating by successive substitutions, grafts and mixtures such that she would make three ham omelettes from a single egg, and three eggs from a slice of ham. The reason for her decline is little known. There are tales of a son born of adultery, said to have driven her to vice, or even of a revelation of the religious kind, or even of missed turnings during long walks, and unexpected destinations.

Jean Hubert, count Robert. Husband of the above, although he never met her (she was by then Zezette), Jean Hubert stood out by his tall gaunt silhouette which haunted the dark port suburbs, in search of his spouse. Although he finally registered this son born of his wife's adultery, he never got over the slight. Some have seen him, divided, at once drinking whisky in bars and on expensive safaris in Tanzania. His wife, ever absent, passed by him without him recognising her. And with good reason, he'd only ever seen her in her glory days as Andrée.

Maurice and Maurice. Heroes of the solo crossing of the Atlantic, envied authors of the technical work “L’Atlantique, c’est moi”. Maurice is chubby, whereas Maurice is rather chubby, and that's how you tell them apart, how you recognise them, and that's why they are loved by the entire population of young solo sailors who ply the Southern Seas.